Platz 30: Das blaue Licht
Das grimm’sche Märchen über einen invaliden Soldaten, der an ein verzaubertes Licht gelangt, das drei Geister herbeibeschwört, die ihm seine Wünsche erfüllen, wurde bereits schon von Hans Christian Andersen adaptiert. Was ein bisschen nach Aladdin klingt ist in Wahrheit aber Eigenständig genug um über eine Donald-Duck-Comic-Adaption (siehe LTB Nummer 201) hinaus auch einen Disney-Film zu rechtfertigen. Mit seinem nettem Mittelalter-Setting kann hier sowohl Spielfilm als auch Zeichentrickfilm draus werden – vielleicht auch ein CGI-Film, auch wenn ich mir das schwerer vorstellen kann. Die verhaltnismäßig hohe Position der Geschichte ist schwer zu erklären: Die Idee ist halbwegs simpel, aber sehr reizend. Und das Grundsetting, auf dem die Geschichte aufbaut (das mystische Mittelalter mit geschundenen Menschen und durchtriebenen Herrschern) ist ein von Disney leider nicht sonderlich oft genutztes...Der von Autor Lovecraft geschaffene Mythos über eine detailliert ausgeklügelte Fantasie-Welt voller übernatürlichen, gottgleichen Wesen (darunter den mit Tintenfischtentakeln im Gesicht ausgestatteten „Hauptgott“ Cthullu) ist in hiesigen Gefilden bislang eher unbekannt, aber gerade in den USA erarbeiteten sich die Geschichten einen Platz ganz oben in der Fantasy-Pflichtlektüre.
Die Möglichkeiten, in welche Richtungen ein Film über Cthullu gehen könnte sind mannigfaltig: Gruselig und zugleich berührend (wie der bald kommende Independent-Movie über Cthullu angeblich sein soll), mysteriös und bedrohlich (wie JJ Abrams' Cloverfield, bei dem man langeeinen kommenden Cthullu-Film vermutete), oder doch eine epische Fantasy-Abenteuerreihe.
Nicht jede dieser Möglichkeiten ist für das Disney-Logo geeignet, doch da wir eh bald einen guten, kleinen und schaurigen, Film über diese Welt zu sehen bekommen kann Disney ja das Angebot vervollständigen und den PG-, PG-13-Epik-Streifen aus den Geschichten zaubern. Mich würde es reizen.
Platz 28: Emperor & Nightingale
Das Märchen von Hans Christian Andersen, in dem ein Kaiser eine Nachtigall fangen lässt, sie später durch eine juwelenbesetzte, mechanische Replika ersetzt (welche schließlich kaputt geht), krank wird und nur durch den gesang der Nachtigall geheilt werden kann wird seit vielen Jahren in Disney-Fanforen als potentieller, künftiger Disney-Trickfilm gehandelt. Mitschuld sind wohl zahlreiche private Internetseiten, die immer und immer wieder eine Adaption dieses Märchens unter „angekündigt“ listen. Eine offizielle Stellungnahme von Disney ist man den Fans aber noch schuldig. Scheint also, als sei „Der Kaiser und die Nachtigall“ ein weiteres Gerücht, das sich einfach so verselbstständigt hat, genauso wie „The Search for Mickey Mouse“, „Pulp Disney“ und „Findet Nemo 2“. Schade eigentlich, denn aus dieser kleinen, aber liebenswürdigen Geschichte (die in einer Episode der Serie „Chip & Chap – Ritter des Rechts“ aufgegriffen wurde) könnte man ein tolles Musical mit interessanten Figuren machen.Womöglich das von all meinen Wunschprojekten gefährlichste für Disney – gerade die kulturelle Elite wird Amok laufen, wenn Disney diesen Film verbocken sollte. Doch... wer sagt, dass Disney es in den Sand setzen muss? Sicherlich, das Disney-Label ist nicht gerade die offensichtlichste Wahl für eine Faust-Verfilmung (die erwartet man dann doch eher bei Miramax), aber unter Aufsicht eines weisen Regisseurs könnte man Faust wirklich gut verfilmen, modernisieren und trotzdem das Niveau beibehalten. Und wenn das dann auch noch unter dem Disney-Logo erscheint, ist es eine perfekte Visitenkarte für dieses Studio. Nachdem Action und Abenteuer bei Disney wieder die Anerkennung erlangen, die sie mal hatten kann man sich nun mit „Faust“ gerne dafür einsetzen, dass disney’sche Literaturverfilmungen auch hohe Qualität haben.
Zur Not verfilmt man einfach den italienischen Faust-Comic mit Donald Duck in der Hauptrolle.
Okay... unrealistisches Wunschprojekt... ich weiß...
Fortsetzung folgt... unter anderem in der Karibik und im Dschungel.
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