Donnerstag, 13. Februar 2025

Mediatheken-Tipps (13. Februar 2025)

Werk ohne Autor (Drama, 2018) Florian Henckel von Donnersmarcks ausschweifende, filmisch ambitionierte Vereinigung aus Literaturbegeisterung, Kunstinteresse und Geschichtsbewältigung ist wesentlich sperriger als Das Leben der Anderen, aber das gereicht diesem schweren Drama schlussendlich zum Vorteil. Aber ich will mich nicht wiederholenARD-Mediathek, abrufbar bis zum 15. Januar 2025

Der Marathon-Mann (Thriller, 1976) Dustin Hoffman, Roy Scheider, Laurence Olivier, John Schlesingers nervenaufreibende Inszenierung und eine der (im Sinne des Filmes) ätzendsten Folterszenen der Kinogeschichte. 3sat-Mediathek, abrufbar bis zum 24. Februar 2025

Art Brut - Die andere Kunst (Doku, 2020) Außenseiterkunst der Kategorie Art Brut, die autodidaktische und antiakademische Kunst vereint, wird auf dem Kunstmarkt immer erfolgreicher. Aber wie sehr ist die Art Brut sich selbst treu, wenn sie von Museen und Auktionshäusern in Euphorie versetzt? arte-Mediathek, abrufbar bis zum 10. März 2025

Krieg und Frieden (Monumentale Literaturadaption, 1966) Über Sergei Bondartschuks Tolstoi-Adaption kursieren widersprüchliche Zahlen und Daten voller Superlative, doch ganz gleich, welche Rekorde denn nun stimmen, und welche nur erdacht sind: Dieser gewaltige Filmexzess ist eine einzigartige Wucht! arte-Mediathek, abrufbar bis zum 1. Juni 2025

An Urban Allegory (Allegorischer Kurzfilm, 2024) Alice Rohrwachers kontemporäre Reinterpretation des Höhlengleichnisses mit JR-Straßenkunst-Einschlag. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 26. Juni 2025

Amanda Lear, die Geheimnisvolle: Nennen Sie mich Fräulein (Dokuporträt, 2022) Die Popikone mit der rauchigen Stimme und der verruchten Aura bekommt die informativ-kompakte arte-Stardokuporträt-Behandlung. Verlässlich-sehenswert. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 6. Juli 2025

Montag, 3. Februar 2025

Mediatheken-Tipps (3. Februar 2025)

Wie Raubkatzen (Psychothriller, 1964) René Cléments romantisch-lüsterner Psychothriller über Verbrechen, Geheimnisse und Eifersucht ist in einem zurückhaltenden, in den richtigen Momenten intensiver werdende Schatten aufweisenden Schwarz-Weiß gehalten und punktet mit einem pikanten Trio aus Jane Fonda, Alain Delon und Lola Albright. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 18. Februar 2025

Die Ermittlung (Justizdrama, 2024) Vierstündiges Mahnmal, dass wir dem Faschismus nie wieder auch nur einen Fußbreit Platz geben dürfen. Unsere Gesellschaft wird ihrer Verantwortung nicht zu genüge gerecht, weshalb diese Verdichtung des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses nicht nur niederschmetternd und erschreckend, sondern auch von beklemmender Relevanz ist. arte-Mediathek, abrufbar bis zum 25. Februar 2025

Ein leichtes Mädchen (Sommerliche Coming-of-Sexual-Age-Tragikomödie, 2019) Lose inspiriert von einem Enthüllungsartikel und clever besetzt mit dem ehemaligen Callgirl Zahia Dehar, das in der Presse lang und hitzig debattiert wurde, erzählt die französische Regisseurin Rebecca Zlotowski eine mit Widerhaken bespickte, in sommerlich-traumhaften Bildern eingefangene Geschichte über Ausbeutung, Ausnutzung, Selbstermächtigung und Erkundungsdrang, in deren Zuge sich dem Publikum ständig beiläufig moralische Fragen stellen, auf die dieser Film nur selten Antworten zu geben gewillt ist. Dank der Besetzung, der von Zlotowski kultivierten, ambivalenten Stimmung und des keinerlei Redundanz zulassenden Skripts ein pikant-kniffliger, seltsam-sympathischer Coming-of-Age-Film über weibliche Lust und männliche Egos. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 25. Februar 2025

Der Gott des Gemetzels (Streitkomödie, 2011) Ich kann mir nicht helfen: Ich finde diese Verfilmung von Yasmina Rezas Theaterstück mit Jodie Foster & John C. Reilly und Kate Winslet & Christoph Waltz als sich gegenseitig ankeifende, innerlich streitende und gegeneinander verbündende Elternpaare abartig lustig. Immer wieder aufs Neue. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 1. März 2025

The Whale (Allegorisches Drama, 2022) Ein von Schuldgefühlen und Einsamkeit geplagter, sensibler Mann kapselt sich (nahezu) von der Außenwelt ab und straft sich mit einer selbstzerstörerischen Lebensweise. Als diese droht, unumkehrbare Konsequenzen zu zeigen, treffen seine großen Passionen wieder aufeinander: Seine Familie und die Kunst, mit Worten umzugehen. Vielschichtige Geschichte, atemberaubend von Brendan Fraser gespielt. ARD-Mediathek, abrufbar bis zum 22. März 2025

aspekte: Ein Jahr nach den Correctiv-Recherchen - Was ist aus den Massenprotesten gegen Rechtsextremismus geworden? (Kulturreportagemagazin, 2025) In Windeseile wurde diese aspekte-Folge zu einem Vormerz-Relikt geworden, da sie sich fragt, weshalb die Anfang 2024 so prominenten Demonstrationen gegen Rects verstummt sind, und hat an Relevanz zugelegt, da sie aufzeigt, wie wichtig es ist, unmissverständlich gegen hasserfüllte, verletzende Politik aufzubegehren. ZDF-Mediathek, abrufbar bis zum 23. Januar 2026